Enquete-Kommission: Das unmöglich Scheinende mitdenken

Der Schutz vor Extremereignissen muss eine stärkere Gewichtung in der Bauleitplanung einnehmen. Das ist eine der zentralen Erkenntnisse der heutigen Sitzung der Enquete-Kommission für Dr. Lea Heidbreder, GRÜNE Obfrau und Vorsitzende der Kommission. Dabei muss die Leitidee sein, auch das unmöglich Scheinende mitzudenken.

Die Enquete-Kommission „Zukunftsstrategien zur Katastrophenvorsorge“ hat heute zwei Anhörungen zum Bau und Wiederaufbau öffentlicher Infrastruktur sowie zur klimawandelangepassten Flächen- und Raumplanung ausgewertet. Dazu erklärt Dr. Lea Heidbreder, GRÜNE Obfrau und Vorsitzende der Enquete-Kommission:

„Den beiden Anhörungen der Enquete-Kommission entnehme ich eine wichtige Leitidee: Das für unmöglich Gehaltene muss in der Vorsorge und im Katastrophenschutz künftig mitgedacht werden. Das ist auch eine Lehre aus der Flutkatastrophe im Ahrtal. In Zeiten der globalen Klimaerhitzung reicht es nicht aus, unsere Vorbereitungen ausschließlich auf Erfahrungswerte aus der jüngeren Vergangenheit zu stützen. Extremereignisse jenseits des bisher Bekannten sind schon jetzt wahrscheinlicher geworden. Die Klimakatastrophe produziert also einen Faktor X, der über das Dagewesene hinausgeht. Diesen Klimafaktor gilt es in unsere Planungen einzubeziehen.

Konkret sollte deshalb der Schutz vor Extremereignissen eine stärkere Gewichtung in der Bauleitplanung erhalten. Vorstellbar ist etwa ein verpflichtender Fachbeitrag in den Stellungnahmen oder die Einführung eines Klimafaktors. Dieser könnte beispielsweise bei Dämmen und Poldern oder bei der Flächenberechnung von Überschwemmungsgebieten auf die bisherigen Größen aufgeschlagen werden.“