Fortschreitende Klimakrise: Trinkwasserressourcen in der Südpfalz schützen

In der Antwort auf eine kleine Anfrage der GRÜNEN Landtagsabgeordneten Dr. Lea Heidbreder geht hervor, dass die Grundwasserneubildungsrate in der Südpfalz in den letzten zehn Jahren im Vergleich zum mehrjährigen Mittel um 39% zurückgegangen ist.

Dazu Heidbreder: „Unser Trinkwasser in Rheinland-Pfalz wird zu 97% aus Grundwasser gewonnen. Der Rückgang der Grundwasserneubildung über die letzten Jahre gibt daher Anlass zur Sorge. Denn Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer eins. Auch wenn die Trinkwasserversorgung in der Region derzeit durch die große Anzahl an Brunnen und durch die Nähe zum Pfälzerwald mit einem vergleichsweisen hohen Niederschlagsgebot gesichert ist, müssen wir Maßnahmen für einen sorgsameren Umgang mit unserer wichtigsten Ressource – dem Wasser – entwickeln. Die Wasserinfrastruktur muss an die Folgen der Klimakrise mit langen Dürre- und Hitzeperioden angepasst werden. Die Fortschreibung des Wasserversorgungsplans auf Landesebene, der in regionale Versorgungskonzepte münden kann, begrüße ich. Auch die angestoßene Gesetzesänderung, das Wasserentnahmeentgelt zukünftig für die Bewässerung in der Land- und Forstwirtschaft zu erheben, ist ein wichtiger Schritt. Die Einnahmen dieses sogenannten „Wassercents“ werden für die Förderung wassersparender Technik eingesetzt und kommen damit direkt wieder der Forst- und Landwirtschaft zugute.“

Für den kommenden Umweltausschuss am 16. Juni hat die GRÜNE Landtagsfraktion einen Berichtsantrag zur „Anpassung des Wasserentnahmeentgeltgesetzes aufgrund der Klimakrise“ gestellt.

Hintergrund

Das Klimaschutzministerium hat 2022 den Wasserversorgungsplan Rheinland-Pfalz zur nachhaltigen und langfristigen Sicherung der öffentlichen Wasserversorgung unter Berücksichtigung klimatischer Änderungen fortgeschrieben. Im ersten Teil wird eine Bestandsaufnahme der Wasserbilanz dargestellt. Der tägliche Wasserverbrauch ist demnach in RLP gestiegen. Während der Wasserverbrauch pro Kopf 2007 noch 118 L/EW betrug, lag er 2018 schon bei 126 L/EW. Der zweite Teil des Wasserversorgungsplans mit Prognosen soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Daraus können dann regionale Versorgungskonzepte zur nachhaltigen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung abgeleitet werden.