Zum dritten Jahrestag der Ahrtalflut erklärt Pia Schellhammer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion:
„Auch drei Jahre nach der verheerenden Flut sind wir noch immer erschüttert über das Ausmaß der Katastrophe, die am 14. Juli 2021 über das Ahrtal hereingebrochen ist. Mindestens 135 Menschen kamen an der Ahr ums Leben, viele weitere haben ihr Zuhause, Hab und Gut verloren. Aus meinen Besuchen und Gesprächen vor Ort weiß ich, welch tiefe Wunden die Flutnacht bei den Menschen hinterlassen hat und wie sehr die Bewältigung der traumatischen Erlebnisse den Alltag der Betroffenen prägt.
Drei Jahre nach der Flut sehen wir aber auch, dass die Menschen vor Ort den Wiederaufbau Tag für Tag voranbringen. Brücken und Schienen, Wärmenetze und Abwasserleitungen, Kindergärten und Schulen – in den letzten Jahren konnte mit Unterstützung von Bund und Land vieles wiederhergestellt oder neu in Betrieb genommen werden.
Mit der voranschreitenden Gewässerwiederherstellung, bei der die Ahr mehr Raum bekommt, und dem vom Kreis vorgestellten Zwischenergebnissen zum überörtlichen Maßnahmenplan geht es auch beim Hochwasserschutz an der Ahr weiter voran. Parallel stellen wir in Rheinland-Pfalz den Katastrophenschutz neu auf und stärken dazu die landeseigenen und die kommunalen Katastrophenschutzstrukturen. Wir sind aber noch nicht am Ziel. Die Bewältigung der Flutkatastrophe wird die Menschen an der Ahr und uns in der Landespolitik noch länger fordern. Wir stehen dabei fest an der Seite der Menschen im Ahrtal.“
Dr. Lea Heidbreder, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion und Vorsitzende der Enquete-Kommission „Zukunftsstrategien zur Katastrophenvorsorge“, fügt hinzu:
„Die zentrale Erkenntnis aus der Enquete-Kommission Flutkatastrophe lautet, dass wir das unmöglich Scheinende immer mitdenken müssen. Unwetter und Starkregen, aber auch Dürre- und Hitzeperioden, werden in Zeiten der Klimakrise wahrscheinlicher und sie werden häufiger auftreten. Eine Antwort darauf gibt der Sieben-Punkte-Plan für den Hochwasserschutz, den das Umwelt- und Klimaschutzministerium aktuell umsetzt. Im Abschlussbericht der Enquete-Kommission haben wir außerdem konkrete Vorschläge vorgelegt, wie ein klimaresilienter Wiederaufbau an der Ahr gelingen kann. Kommunen müssen Strategien und Maßnahmen erarbeiten, um Wasser besser speichern und größere Wassermengen nach Starkregenereignissen effektiv ableiten zu können. Im Idealfall steht am Ende die Entwicklung hin zu ‚Schwammstädten‘. Und in der Fläche muss der Fluss mehr Raum für seine natürliche Entwicklung bekommen. Dafür gibt es Lösungen, die gut mit der Landwirtschaft und der Regionalplanung kombinierbar sind. Und schließlich müssen wir die Menschen im Land generell stärker und regelmäßig auf Gefahren und Klimarisiken vorbereiten, damit alle im Ernstfall genau wissen, was zu tun ist.“