Zum zweiten Jahrestag der Flutkatastrophe an der Ahr erklärt Pia Schellhammer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion:
„Viele Wunden, die die Flutkatastrophe hinterlassen hat, sind heute noch nicht verheilt. Wir können nicht annährend ermessen, welches Leid die Flutnacht den betroffenen Menschen gebracht hat, und welche schrecklichen Erinnerungen sie hervorruft. Dennoch fühlen wir mit den Menschen im Ahrtal und stehen in diesen Stunden an ihrer Seite.
Der Weg zu einer neuen Dynamik im Ahrtal ist lang, aber wir sind auf diesem Weg schon weit vorangekommen. Viele Kilometer Wasserleitungen und Abwasserrohre, Straßen, Radwege und die Ahrtalbahn, Glasfaserkabel, Stromtrassen und Nahwärmenetze haben Land und Kommunen in einem gewaltigen Kraftakt bereits neu aufgebaut. Und auch das gesellschaftliche Leben nimmt Schwung auf. Geschäfte, Restaurants und Hotels sind wieder geöffnet, der Tourismus läuft an. Wir sehen im Ahrtal viele kleine und große Lichtblicke. Und doch wissen wir: Es bleibt noch vieles zu tun.“
Dr. Lea Heidbreder, bau- und umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion, setzt sich auch als Vorsitzende der Enquete-Kommission „Zukunftsstrategien zur Katastrophenvorsorge“ intensiv mit der Ahrflut und ihren Folgen auseinander. Sie sagt:
„Wir haben als Land viel aus der Flutkatastrophe gelernt. Und wir lernen weiterhin dazu. Vielleicht die wichtigste Erkenntnis aus der Ahrflut lautet: Wir müssen das unmöglich Scheinende in Zukunft immer mitdenken. In Zeiten der globalen Klimaerhitzung gilt es, einen Klimafaktor in unsere Planungen einzubeziehen. Welche Flächen sind für den Wasserrückhalt vorgesehen? Wie hoch müssen unsere Dämme sein? Wir müssen konkrete Antworten auf die neuen Herausforderungen durch die Klimakatastrophe finden. Dazu gehört auch ein Bewusstsein für die veränderte Gefahrenlage. Wir müssen alle Menschen im Land für die zusätzlichen Risiken sensibilisieren. Und alle müssen im Ernstfall genau wissen, was zu tun ist.
Den Hochwasserschutz wollen und müssen wir auch vor dem Hintergrund der Klimakatastrophe weiter verbessern. Dafür sollten wir uns Gedanken darüber machen, wie wir die Zusammenarbeit der Kommunen verbindlicher gestalten können. Im Idealfall erstellen alle Kommunen von der Quelle bis zur Mündung gemeinsam Vorsorgekonzepte und Schutzkonzepte.“