Tag des Bodens: Weiterausbau der B10 stoppen

Am 5. Dezember ist der „Internationale Tag des Bodens“. Böden erfüllen eine Reihe wertvoller Funktionen – als Wasserspeicher, als vielfältiger Lebensraum oder zur Sicherung unserer Ernährung – und sind daher besonders schützenswert.

„In Deutschland werden jeden Tag über 50 Hektar Boden versiegelt – für Wohnbebauung, Industriegebiete und auch für Straßen. Da die Gesamtfläche in den Orten nicht größer wird, wird es zukünftig immer mehr Konkurrenz um diese Flächen geben“, sagt Lea Heidbreder, GRÜNE Direktkandidatin zur Landtagswahl. „Mit Blick auf den Schutz wertvoller Böden müssen gerade Straßenneu- und -ausbauprojekte neu bewertet und gestoppt werden. Der Ausbau der B10 ist ein solch irrsinniges Projekt.“

In Landau ist der vierspurige B10-Ausbau – mit Kosten von über 40 Millionen Euro für 4 Kilometer – bereits in voller Umsetzung. Weitere Abschnitte bis Hinterweidenthal sind im Bundesverkehrswegeplan festgeschrieben. Auch ein Basistunnel zwischen Annweiler und Siebeldingen soll auf der Strecke für über 200 Millionen Euro erweitert werden. Die Landauer GRÜNEN sprechen sich klar gegen dieses Vorhaben aus und fordern stattdessen eine Verkehrsoffensive für Schienen- und Radinfrastruktur. Der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung auf der Strecke Neustadt-Karlsruhe wäre ein solches Projekt. 

Durchgängigkeit verhindern

„Es gilt jetzt, die Durchgängigkeit beim B10-Ausbau zu verhindern, damit die Region nicht noch stärker durch den Transitverkehr belastet wird. Dafür braucht es Druck auf Bundesebene. Solche Bundesstraßenprojekte sollten zukünftig mit Blick auf die aktuelle Wirtschaftslage und den Klimaschutz neu bewertet werden. Der Erhalt unserer Lebensgrundlage ist wichtiger als an solchen Verkehrsprojekten von gestern festzuhalten“, so Heidbreder weiter.

Erst kürzlich hat die Europäische Umweltagentur ihren jährlichen Bericht zur Luftqualität in Europa veröffentlicht. In Deutschland sterben demnach jedes Jahr 70.000 Menschen an Krankheiten, die durch Luftverschmutzung verursacht wurden. Da Luftverschmutzungen vor allem mit Herz-Kreislauferkrankungen und Atemwegsbeschwerden in Zusammenhang stehen, zeigen erste Studien, dass Luftverschmutzung auch zu schwereren Verläufen bei COVID-19-Fällen führen kann. Ein Hauptverursacher für Luftverschmutzung durch Feinstaub oder Stickstoffdioxide ist der Straßenverkehr.