Mit mehr Umbau zum dringend benötigten Wohnraum

Die GRÜNE Landtagsfraktion hat im heutigen Haushalts- und Finanzausschuss die Stärkung des Bauens im Bestand zum Thema gemacht. Anlass dafür war die Änderung der Musterbauordnung durch die Bauministerkoferenz.

Dazu erklärt Dr. Lea Heidbreder, baupolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion:

„Der Umbau von Gebäuden ist genau die richtige Strategie, um den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig unsere Innenstädte und Dorfkerne zu beleben. Wir wollen deshalb in der Landesbauordnung mehr Um- und Ausbau von Bestandsgebäuden ermöglichen. Aufgegebene Büroflächen oder Verkaufsflächen, aber auch ein neuer Zuschnitt von bereits vorhandenem Wohnraum bieten dafür ein noch lange nicht ausgeschöpftes Potential. Durch nachhaltiges Sanieren und Umbauen können wir außerdem jene Energie und Ressourcen einsparen, die ein Neubau verursachen würde. Unser Ziel muss es daher sein, den Gebäudebestand zu erhalten und nachhaltig zu sanieren und umzubauen. So schaffen wir hochwertigen und bezahlbaren Wohnraum, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln.

Dafür brauchen wir einen echten Paradigmenwechsel beim Wohnungsbau. Strukturen und Regelwerke sind immer noch zu sehr auf den Neubau zugeschnitten. Die Änderungen an der Musterbauordnung sind ein erster wichtiger Schritt, dem weitere Schritte folgen müssen.“

Hintergrund:

Im vergangenen November wurden auf der 142. Bauministerkonferenz Änderungen an der Musterbauordnung (MBO) beschlossen, die die Grundlage für die Landesbauordnung (LBauO) bildet. Abweichungen von bauordnungsrechtlichen Anforderungen sollen beispielsweise künftig auch dann zugelassen werden, wenn es sich um Vorhaben der Weiternutzung des Bestands handelt. Damit können die zuständigen Bauaufsichtsbehörden im Einzelfall Erleichterungen für Baumaßnahmen im Bestand zulassen und damit den Umbau bestehender Gebäude vereinfachen.