Das Einbinden von ehrenamtlichen Kräften ist eine große Chance für den Katastrophenschutz. Dazu erklärt Dr. Lea Heidbreder, GRÜNE Obfrau und Vorsitzende der Enquete-Kommission:
„Gerade die Flutkatastrophe an der Ahr hat gezeigt, dass es eine große Bereitschaft der Menschen im Land gibt, im Katastrophenfall mit anzupacken und zu helfen. Dieses Engagement hat größte Anerkennung verdient. Es gilt, die Strukturen zur Einbindung der Ehrenamtlichen zu stärken. Eine schnelle Kontaktaufnahme mit den Spontanhelfenden ist genauso wichtig wie in der Folge eine gute Kommunikation und Koordination. Rheinland-Pfalz hat jetzt die Gelegenheit, aus den Erfahrungen der Flutkatastrophe zu lernen. Wichtig ist, dass möglichst viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer vorab bekannt sind und bei Bedarf möglichst zeitnah kontaktiert werden können. Eine Koordinierungsstelle kann sich dann in der Krisensituation schnell einen Überblick über die vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten verschaffen. Bei der Kontaktaufnahme im Katastrophenfall könnten den Ehrenamtlichen so schon sehr rasch zielgerichtete und individualisierte Anweisungen gegeben und auf diese Weise wertvolle Zeit gewonnen werden. Zur Verbesserung der Kommunikation mit den Ehrenamtlichen kann auch der Einsatz entsprechender Apps geprüft werden, wie etwa die heute kurz vorgestellte KATHELFER-App.
Ehrenamtliche können in jeder Phase eines Katastrophenereignisses einen wertvollen Beitrag leisten. Als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Abläufe im Bevölkerungsschutz können sie ihr Umfeld vorab für die vorhandenen Gefahren sensibilisieren und im Gefahrenfall ihre Mitmenschen zum richtigen Verhalten anleiten. Im Nachgang einer Katastrophe leisten sie unter anderem beim Wiederaufbau wichtige Arbeit. Es gilt, Katastrophenschutz als Gemeinschaftsaufgabe zu begreifen und eine Kommunikationsschnittstelle zwischen öffentlichen Strukturen, Unternehmen, Privatpersonen und Hilfsorganisationen zu schaffen.“