Wie kann die kommunale Wärmeplanung gelingen? Was können die Bürgerinnen und Bürger selbst tun, um sich für das Heizen der Zukunft aufzustellen? Und wie gelingt eine sozialverträgliche Wärmewende? Wichtige Beiträge kamen dabei von Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie, sowie der rheinland-pfälzischen Klimaministerin Katrin Eder. Pia Schellhammer, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion, erklärt dazu:
„Rund ein Viertel der Treibhausgasemissionen stammt in Rheinland-Pfalz aus dem Gebäudesektor. Gleichzeitig wollen wir die Klimaneutralität im Land bis 2040 erreichen. Dazu müssen wir auch das Heizen klimaneutral und fair gestalten. Als GRÜNE wollen wir die Menschen und die Kommunen bei dieser Herausforderung unterstützen und treten gezielt in den Dialog für konkrete Lösungen vor Ort. Gemeinsam mit den Menschen, Kommunen, Verbänden und der Wirtschaft entwickeln wir Ideen und Konzepte, wie die Wärmewende im Land gelingen wird. Der heutige Wärmekongress war ein guter Auftakt dafür.“
Dr. Lea Heidbreder, baupolitische Sprecherin, ergänzt:
„Neue Gebäude müssen wir ab sofort möglichst klimaneutral bauen und bestehende Gebäude möglichst rasch auf klimaneutrales Heizen umstellen. Für beide Prozesse gibt die Bundesregierung einen Pfad vor, der von den Kommunen ausgestaltet werden muss. Als Land wollen wir dabei mit den richtigen Rahmenbedingungen unterstützen. Die passenden technischen Lösungen wie Wärmepumpe, Nah- und Fernwärme oder Geothermie müssen dabei basierend auf den Gegebenheiten vor Ort identifiziert werden.“
Fabian Ehmann, klimapolitischer Sprecher, lenkt den Fokus auf die Chancen der Wärmewende:
„Wir sehen in der Herausforderung der Wärmewende gleichzeitig eine Chance. Für Kommunen kann die Wärmeplanung ein Weg sein, sich als Standort zu entwickeln, regionale Wertschöpfung mit Erneuerbaren Energien zu generieren und zu erhalten. Von einer gelingenden Wärmewende profitieren somit Kommunen, Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Klimaschutz gleichermaßen.“
Daniel Köbler, sozialpolitischer Sprecher, abschließend:
„Die Wärmewende ist mehr als nur Klimaschutz. Eine Wärmeversorgung unabhängig von fossilen Rohstoffen ist der beste Schutz vor Preisexplosionen. Damit wird das Heizen verlässlich und günstig. Wichtig ist, dass der Prozess der Umstellung klar geplant und kommuniziert wird, und dass gerade finanziell benachteiligte Haushalte eine angemessene Unterstützung erhalten.“
Hintergrund:
Fast 1,9 Millionen Haushalte gibt es in Rheinland-Pfalz. Laut Klimaschutzbericht 2022 des Landes trug der Gebäudesektor in Rheinland-Pfalz im Jahr 2020 mit 8,3 Millionen Tonnen rund 26,3 Prozent zu den CO2-Emissionen im Land bei. Er hatte damit einen geringeren Anteil als der industrielle Sektor (10,9 Millionen Tonnen; 34,8%), trug aber in etwa gleich stark zur Klimaerhitzung bei wie der Verkehr (7,9 Millionen Tonnen; 25,2%).
Bereits 35 Kommunen im Land haben die Förderung des Bundes für die Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung beantragt. Viele andere haben unabhängig davon Fernwärmenetze und Nahwärme im Quartier bereits im Betrieb. Insbesondere Kommunen wie Bitburg, Neuerkirch-Külz, Gimbweiler oder Marienthal sind dabei als Vorbilder für eine nachhaltige Energieversorgung zu nennen.
Weitere Informationen und die Präsentationen zum Kongress finden sich hier: https://www.gruene-fraktion-rlp.de/waermekongress/