Theorie und Praxis verbinden: GRÜNE Fraktion wil GREENTECH in Hochschule und Wirtschaft fördern

Im Rahmen ihrer Frühjahrsklausur auf dem Umweltcampus Birkenfeld hat die GRÜNE Landtagsfraktion ein Positionspapier zu nachhaltigkeitsorientierter Forschung und umweltfreundlichen Technologien beschlossen.

Ziel sind klimafreundlichen Hochschulen, eine Stärkung nachhaltigkeitsorientierter Studiengänge sowie ein verbesserter Wissens- und Technologietransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft.

Fabian Ehmann, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt zum Fraktionsbeschluss:

„Als Absolvent des Umwelt-Campus Birkenfeld freue ich mich besonders, dass wir das Thema GreenTech in den Fokus unserer Fraktionsklausur gestellt haben. Die Wirtschaft ist unser starker Partner auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die GreenTech-Branche ist dabei mit einem Umsatz von 14,1 Milliarden Euro – zehn Prozent der rheinland-pfälzischen Wirtschaftsleistung – bereits jetzt eine treibende Kraft und bildet einen Querschnitt durch die verschiedensten Branchenfelder. Einen wichtigen Bereich bilden hier die Erneuerbare Energien, aber auch Wasser- und Abwasserwirtschaft, die nachhaltige Bauwirtschaft, Kreislaufwirtschaft und Recyclingbranche.

Unsere Talente, Gründerinnen und Gründer sowie Mittelständlerinnen und Mittelständler leisten Pionierarbeit bei Umweltinnovationen und stärken unsere Wirtschaft in Rheinland-Pfalz. Wir wollen diese Entwicklung unterstützen, indem wir die Gründungskultur an den Hochschulen stärken und Netzwerkmodelle wie Ecoliance fördern und ausbauen. Anreize könnte darüber hinaus auch ein jährlich ausgelobter GreenTech Start-up-Preis bieten.“

Dr. Lea Heidbreder, Sprecherin der Fraktion für Wissenschaft und Hochschule, ergänzt:

„Wir wollen die Hochschulen als Keimzellen von Innovationen und Gründungen mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit stärken. Dafür brauchen die Hochschulen eine dauerhaft auskömmliche Finanzierung von Forschung und Lehre mit Bezug zu Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, Resilienz und Klimafolgenanpassung. Wissenschaftliche Erkenntnisse und innovative Ideen müssen künftig noch besser in die Entwicklung nachhaltiger Technologien einfließen. Praxisorientierte Promotionsvorhaben sind ein Beispiel, wie der Wissens- und Technologietransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft besser gelingen kann. Die Gründungsförderung, die seit zwei Jahren als Aufgabe der Hochschulen im Hochschulgesetz verankert ist, müssen wir stärken und mittelfristig mit einem besonderen Fokus auf den Umwelttechnologien ausbauen.

Als größter Verursacher von Treibhausgasen im Zuständigkeitsbereich des Landes müssen die auch Hochschulen das Ziel der Klimaneutralität mit Nachdruck angehen. Energetische Sanierungsmaßnahmen und eine klimaschonende Bautätigkeit an den Hochschulen wollen wir vorantreiben. Bei Neubauten sollten die Hochschulen nach BNB-Standard mit Lebenszyklusbetrachtung der Gebäude verwirklicht werden, wo immer dies möglich ist.“

Das Positionspapier der GRÜNEN Landtagsfraktion finden Sie hier: https://www.gruene-fraktion-rlp.de/wp-content/uploads/2022/05/Positionspapier-GreenTech-2022_05_05.pdf

Hintergrund:

Die GreenTech-Branche nimmt bei der Transformation des Wirtschaftsstandorts Rheinland-Pfalz eine herausragende Rolle ein. Der Wirtschaftszweig, der sich mehrheitlich aus kleinen und mittelgroßen Unternehmen zusammensetzt, erzielte im Jahr 2018 einen Umsatz von 14,1 Milliarden Euro. Dies entspricht ca. 10 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung in Rheinland-Pfalz. Landesweit arbeiten mehr als 13.000 Menschen in den rund 650 GreenTech-Unternehmen. Mit den vielfältigen und innovativen Lösungsansätzen leistet die Branche einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und gegen die Zerstörung der Ökosysteme.