Rechnungsprüfungsausschuss verpflichtet Verkehrsministerium zur Neuberechnung der Kosten des B 10 Ausbaus. Ausbauprojekt gehört endgültig auf den Prüfstand.

Der Rechnungsprüfungsausschuss des Deutschen Bundestags hat das Verkehrsministerium von Volker Wissing am 14.06.2024 zur Neuberechnung von Kosten und Nutzen des Ausbaus der Bundestraße 10 in der Südpfalz auf Grundlage der geänderten Rahmenbedingungen verpflichtet. Hintergrund ist, dass sich die prognostizierten Gesamtkosten seit 2016 fast verdoppelt haben. Gleichzeitig wird jetzt ein deutlich geringerer Schwerlastverkehr erwartet als damals prognostiziert.

Für die Pfälzer Abgeordneten Prof. Dr. Armin Grau, MdB, und Dr. Lea Heidbreder, MdL, gehört der Ausbau der B 10 damit endgültig auf den Prüfstand. Sie erklären:

„Das Ministerium ist jetzt in der Pflicht, den Ausbau der B10 inklusive aller Teilprojekte genau auf den Prüfstand zu stellen. Wir begrüßen den Beschluss des Rechnungsprüfungsausschusses, denn die gestiegenen Kosten und die veränderten Verkehrsbedingungen fordern dringend eine Neuberechnung. In Zeiten drastischer Klimaveränderungen ist es notwendig, derartige Investitionen in Verkehrsinfrastruktur auf deren Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit unter den aktuellen Bedingungen zu überprüfen und sich nicht auf Zahlen von 2016 zu verlassen. Bei der B10 haben sich seit der Planung 2016 die prognostizierten Gesamtkosten bereits jetzt auf 650 Millionen Euro fast verdoppelt. Gleichzeitig zeigen aktuelle Zahlen einen über 60% geringeren Anteil des Schwerlastverkehrs als erwartet. Das passt nicht zusammen.

Grundsätzlich braucht es mehr Investition in klimafreundliche Verkehrsinfrastruktur. Im Straßenbau sollten wir uns auf den Erhalt von Brücken und bestehenden Straßen fokussieren, anstatt weitere Neu- und Ausbauprojekte zu priorisieren. Der Beschluss des Ausschusses ist ein deutlicher Fingerzeig in diese Richtung.“