Quo vadis Ahr? Ein Rundgang durch Heimersheim

Zum 3. Jahrestag der Flut war ich auf Einaldung der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz im Ahrtal. Wir haben einen Rundgang durch Heimersheim gemacht und uns zum Stand des Wiederaufbaus informiert und uns zu Strategien zur Hochwasservorsorge ausgetauscht.

Drei Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal sieht man vor Ort, dass weiterhin Herausforderungen vor uns liegen, auch wenn mit vereinten Kräften schon vieles an Wiederaufbau umgesetzt wurde.

Beim Rundgang haben wir uns über den Rückbau der B266 ausgetauscht. Die Straße wurde durch die Flut fast zu Hälfte weggespült und der Bedarf ist groß, die Straße nicht 1:1 wiederaufzubauen, sondern den Hochwasserschutz Priorität einzuräumen und dem Fluss mehr Raum zu geben.

Im Bereich der Ehlinger Senke haben wir uns zur Untertunnelung der A571 ausgetauscht. In Ehlingen stand das Wasser nach der Flutnacht noch einige Tage im Ort, da das Wasser nicht abfließen konnte. Eine mögliche Lösung wäre ein vergrößeter Abfluss unter der A571, wie es der Arbeitskreis Fluthilfe vorschlägt. Hierzu finden Gespräche auf Landes- und Bundesebene statt.

An der Bahnstrecke ist vor Ort schon einiges umgesetzt worden. Die Elektrifizierung und der zweigleisige Ausbau der Ahrtalstrecke laufen auf Hochtouren und der Bahnhaltepunkt in Heimersheim wird verlegt, um die notwendige Erweiterung der Retentionsfläche umzusetzen. Im Bau befindet sich zudem der neue östliche Haltepunkt in Lohrsdorf.

Bei den Lohrsdorfer Auen werden Hochwasserschutz und Artenschutz zusammengedacht. Naturnahe Auenlandschaften sind wichtiger Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig können sie der Naherholung dienen und bieten Raum für Wasserrückhalt. Aus dem Wiederaufbaufond werden hier Mittel für die Gewässerwiederherstellung zur Verfügung gestellt.