Am Bahnhof Gerolstein waren Zugwagen der DB und der historische „Rheingold“-Zug gestrandet. Die Wagen waren durch das Hochwasser im Juli 2021 beschädigt worden. Da auch die Eifelstrecke zwischen Trier und Köln, auf der der Bahnhof Gerolstein liegt, in Teilen auf Jahre nicht befahrbar sein wird, wurden die Wagen jetzt über die Eifelquerbahnstrecke geborgen und von dort weiter zur Reparatur gebracht.
Die Eifelquerbahnstrecke hat eine Gesamtlänge von 94,2 Kilometern. In Betrieb befindet sich aktuell nur der Abschnitt von Andernach bis Kaisersesch, eine Strecke von 42,8km. Auf den weiteren knapp 52 Kilometern zwischen Kaisersesch und Gerolstein ruht der Verkehr seit Januar 2013.
Der Verein Eifelquerbahn e.V. hat sich das Ziel gesetzt, die Strecke der Eifelquerbahn zu erhalten und zu reaktivieren. Diesem Ziel sind sie am 15. Januar 2022 ein Stück näher gekommen. Der Abtransport der historischen Wagen des „Rheingold“-Zuges aus Gerolstein über die stillgelegte Eifelquerbahn verlief erfolgreich.
Die Deutsche Bahn AG schloss noch Ende Juli 2021 die Wiederinbetriebnahme der Eifelquerbahn kategorisch aus. Nun hat sie für knapp eine halbe Millionen Euro die Strecke für den Abtransport der Züge instand gesetzt. Die Instandsetzung schafft eine gute Ausgangslage die Eifelquerbahn wieder regelmäßig in Betrieb zu nehmen. Zur Reaktivierung läuft bereits eine Machbarkeitsstudie.
Bei der Reaktivierung stillgelegter Schienenstrecken nimmt Rheinland-Pfalz einen bundesweiten Spitzenplatz ein. 123km Schienenstrecke im Personenverkehr wurden seit den 90er-Jahren reaktiviert. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, die Reaktivierung auch weiter voranzubringen. Dafür stehen Finanzmittel über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und Mittel zur Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken im Haushalt der Klimaschutzministeriums zur Verfügung.