
Der Widerstand gegen den Ausbau der B 10 ist in der betroffenen Region groß. Bereits zum dritten Mal wurde vor zwei Wochen die Bundesstraße für den Protest gesperrt und rund 500 Menschen aus der Südpfalz zeigten deutlich, dass sie keine Vorteile für ihre Region sehen, sondern Sorge um die Zerstörung des größten zusammenhängenden Waldgebiets in Westeuropa haben. Sie forderten eine Verkehrspolitik, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden.
Dazu der Pfälzer Bundestagsabgeordnete Prof. Dr. Armin Grau: „Der Rechnungsprüfungsausschuss des Deutschen Bundestags fordert seit über einem Jahr eine Neubewertung des Nutzen-Kosten-Verhältnisses des B 10-Ausbaus. Die vor Jahrzenten aufgestellten Planungsziele können auch mit einfacheren und kostengünstigeren Maßnahmen erreicht werden, ohne das Biosphärenreservat zu gefährden. Die Menschen in der Region fordern zu Recht mehr Investitionen in eine klimafreundliche und deutlich kostengünstigere Verkehrsinfrastruktur. “
Dazu die stellvertretende Vorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion und mobilitätspolitische Sprecherin Dr. Lea Heidbreder aus Landau: „Die Verkehrsprognosen und die Baukosten haben sich seit Planungsbeginn massiv zu Ungunsten des Ausbauprojekts B 10 verschoben: Die Prognosen für den Schwerlastverkehr sind gesunken, die Kosten massiv gestiegen und mit der A 6 gibt es bereits eine Ost-West-Verbindung für den europäischen Transitverkehr. Ein autobahnähnlicher Ausbau entlang der Pflegezone an der Felsnase bei Hauenstein widerspricht den Zielen des Biosphärenreservats und betrifft den sensibelsten Bereich des Pfälzerwalds, nur wenige hundert Meter von der besonders zu schützenden Kernzone entfernt.“
Beide sind sich einig: „Wir müssen die Proteste ernst nehmen und uns an den Mobilitätsanforderungen in der Südpfalz im Jahre 2025 orientieren und nicht an einer Planung aus den 70er Jahren, die unsere Natur gefährdet und dabei den Nutzen für die Menschen vor Ort schuldig bleibt.“