Bei Temperaturen weit über 30 °C war ich zusammen mit meinem Kollegen Daniel Köbler in der Südpfalz unterwegs, um mir die Schwimmbäder in der Region anzuschauen. Zuerst waren wir im Rebmeerbad in Bad Bergzabern:
Die Anlage besteht aus einem Freibad und einem Hallenbad, die saisonal abwechselnd geöffnet sind. Während das Freibad gerade bei den aktuellen Temperaturen auch ohne Heizung betrieben werden kann, stellt sich schon jetzt die Frage, ob das Hallenbad im Winter überhaupt öffnen wird.
Da es sich um reine Sportbäder handelt, steht hier nicht die Freizeitgestaltung im Mittelpunkt, sondern besonders die Nutzung durch Schulen und Vereine: Als PAMINA Bad ist das Rebmeerbad auch für den Schwimmunterricht französischer Schüler:innen von großer Bedeutung – bis zu 65.000 Besucher:innen kamen jährlich vor der Pandemie.
Wir konnten mit dem Betriebsleiter und Beigeordneten der VG Bad Bergzabern Martin Engelhart sprechen, dem technischen Leiter Claus Niederbühl und Jennifer Aschbacher von den VG-Werken: Maßnahmen zum Energiesparen werden schon seit längerer Zeit umgesetzt. Auch Wassersparen ist ein Thema. Ehemalige Öltanks wurden in Regenwassertanks mit jeweils 5.000 Kubikmeter Fassungsvolumen umgewandelt und bewässern die nahegelende Sportplätze. Für die Zukunft gibt es Pläne Hallen- und Freibad über Solarthermie in Kombination mit Pellets zu beheizen.
Danke für die Organisation und die Begleitung durch die GRÜNEN aus dem Verbandsgemeinderat Gerd Rodrian und Eva Wagner.
Anschließen waren wir noch im LaOla in Landau, wo wir uns das Hallenbad anschauen konnten. Betriebsleiter Christoph Drost und Thorsten Hartmann als Vertreter der Stadtholding Landau sprachen mit uns über die Herausforderungen des Hallenbads.
Dabei ist das LaOla schon unabhängiger vom Gas, weil es bereits einen kompletten Beckenkreislauf mit Erdwärme betreiben kann. Perspektivisch soll der Anteil ausgeweitet werden.
Der Schwimmunterreicht muss hier nicht nur für Schüler:innen nachgeholt werden, als Unistadt findet hier auch die Ausbildung der Schwimmlehrer:innen statt. Der Ausfall von Schwimmbädern führt hier auch dazu, dass der Anteil an Lehrer:innen abnimmt.
Die Standorte sind mit individuellen Herausforderungen konfrontiert – aber es gibt Herausforderungen, die alle betreffen. Dazu gehören ganz akut die Frage nach der Energie und perspektivisch ein umfangreicher Personalmangel. Die Pandemie verschärft diese Faktoren zusätzlich.
Schwimmbäder sind nicht nur ein wichtiger sozialer Faktor für Menschen, die sich teure Freizeitangebote oder Urlaub nicht leisten können – sie sind auch unverzichtbar für den Schwimmunterricht. Das ist nicht wichtiger als eine warme Wohnung, aber es müssen Lösungen und Zukunftsperspektiven entwickelt werden, damit sie als Bestandteil der Daseinsfürsorge erhalten bleiben.