Obwohl die Hälfte der Studierenden weiblich ist, sind Frauen auf Professuren oder in den Hochschulgremien noch unterrepräsentiert. In Rheinland-Pfalz sind 25 Prozent der Professuren mit Frauen besetzt und 26 Prozent der Hochschulleitungen sind weiblich.
Wie strukturelle Hürden abgebaut werden können, habe ich mit Prof. Dr. Francesca Vidal, der Gleichstellungsbeauftragten am Campus Landau, besprochen. Das Land unterstützt die Gleichstellung mit verschiedenen Maßnahmen wie dem Professorinnenprogramm oder dem Ada-Lovelace-Mentoring.
Neben strukturellen Veränderungen zur Vereinbarkeit von Karriere und Care-Arbeit sowie der Planbarkeit auf Berufswegen in der Wissenschaft, spielt auch die Sprache und Kultur im Institut eine wichtige Rolle – gilt es als selbstverständlich Meetings so zu legen, dass die Kinder rechtzeitig aus der Kita abgeholt werden können oder nicht. Und es braucht weibliche Vorbilder in allen Bereichen, von der Professorin bis zur Hochschulleitung. Das Gleichstellungsbüro hat dazu Videos erstellt, um Frauen in der Wissenschaft sichtbar zu machen.
Auch in der Forschung und Lehre spielt das Thema Gleichstellung eine Rolle. Im Gespräch mit Prof. Dr. Melanie Steffens erfahre ich, dass in Ausschreibungen für große Forschungsprojekte, z.B. von der DFG, immer Stellungsnahmen zur Diversity abgegeben werden müssen. Das rückt das Thema Gleichstellung in den Fokus – sowohl was die Zusammensetzung der Antragsteller:innen angeht als auch die Inhalte der Forschung. Denn immer noch zeigt sich auch ein Gender-Data-Gap, dass Frauen z.B. in der medizinischen Forschung weniger Berücksichtigung finden. Dazu hatten meine Kollegin Pia Schellhammer und ich im Juni 2022 auch eine kleine Anfrage (PDF) an das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit gestellt.