Los ging es mit einerm Rundgang durch die Mainzer Neustadt. Die Neustadt ist das am dichtesten besiedelste und mit 28.000 Menschen auch das einwohnerstärkste Quartier in Mainz. In den letzten Jahren wurden über das Bundesförderprogramm „soziale Stadt“ viele Außenflächen aufgewertet, Parkplätze wurden in Flächen für die Außengastronomie umgewidmet und viele kleinere Läden und Cafés haben sich inzwischen vor Ort angesiedelt.
Um trotzdem bezahlbaren Wohnraum zu erhalten hat die Wohnungsbaugesellschaft „Wohnbau Mainz“ inzwischen über 2.700 Wohnungen in der Neustadt errichtet. Mit Nachverdichtung wurde neuer Wohnraum geschaffen und Projekte für eine lebendige Nachbarschaft umgesetzt. Explizit wurde Wohnraum auch für Wohngemeinschaften ausgeschrieben. So hat beispielsweise der Verein „Queer im Quartier e.V.“ mit 24 Wohnungen ein Miteinander im Wohnquartier an der Wallausstraße gefunden.
Neben Wohnraum werden auch Gebäude umgenutzt, um Raum für Kultur zu schaffen. In der ehemaligen Kommissbrotbäckerei soll so ein sozio-kulturelles Zentrum mit Gastronomie für ein lebendiges Quartier entstehen. Bauministerin Doris Ahnen betont in ihrer Begrüßung dabei die Bedeutung der Innenentwicklung. Ökologisches und soziales Bauen können hier Hand in Hand gehen.
„Auch wenn jede Fachreise ein anderes Thema hat, machen wir fast immer einen Stop in Landau“, sagt Bauministerin Doris Ahnen mit einem Augenzwinkern zu Beginn der Station in Landau. Und tatsächlich kann Bauamtsleiter Christoph Kamplade auf eine Reihe an erfolgreichen Projekten verweisen. Insbesondere bei der Konzeptvergabe war Landau früh mit dabei. Inzwischen gilt dies als Königsweg, um auch qualitative Kriterien für Bauvorhaben festzulegen und sozial-ökologische Quartiere zu entwickeln.
In Landau schauen wir uns ein Projekt auf der ehemaligen Kasernenanlage im Konversionsgebiet an. Aus einer ehemaligen Reiterhalle sind inzwischen Reihenhäuser entstanden. Die Umnutzung wurde dabei so gestaltet, dass noch viel der Bausubstanz erhalten blieb und beispielsweise die Backsteinfassaden weiterhin sichtbar sind. Die Energieversorgung erfolgt über Nahwärme durch das nahegelegene Geothermie- und Blockheizkraftwerk.
Die letzte Station führt uns zum Limburgerhof. Um neuen Wohnraum zu schaffen ohne weitere Fläche zu versiegeln, wurden hier Bestandsgebäude aufgestockt. Aus ehemals 83 Mietwohnungen sind inzwischen 103 entstanden und weitere Aufstockungen sollen bei den umliegenden Gebäuden folgen. Die Aufstockung wurde dabei in Holzbauweise realisiert. Photovoltaikmodule und Wärmepumpen sowie eine energetische Sanierung sorgen für ein energieeffizientes Quartierskonzept.