Fast drei Monate nach der schrecklichen Flutkatastrophe im Ahrtal kann man sehen, wie viel schon an Aufräumarbeiten gelaufen ist. Die Menschen vor Ort sprechen von „SolidAHRität“ – so viel spontane Hilfe hat es in den letzten Wochen von ehrenamtlichen Helfer:innen, Politik, Unternehmen und Vereinen vor Ort gegeben. Und gleichzeitig sieht man auch, wie viel Arbeit auf die Region in den nächsten Monaten und Jahren noch zukommen wird.
Wir sind mit dem Fahrrad und dem Schienenersatzverkehr (SEV) unterwegs. Der SEV wurde sehr schnell eingerichtet und ersetzt derzeit auf verschiedenen Linien die zum größten Teil zerstörte Ahrtalbahn. Bis Ende des Jahres soll die Teilstrecke zwischen Remagen und Walporzheim wieder befahrbar sein. Die Staatssekretärin im Klimaschutzministerium Katrin Eder hatte bereits im September in einer Pressemitteilung angekündigt, dass der Wiederaufbau dafür genutzt werden solle, notwendige Optimierungen an der Strecke vorzunehmen, um die Schieneninfrastruktur zukunftsfähig aufzustellen. Hierbei solle die Elektrifizierung der Strecken und der zweigleisige Ausbau ermöglicht werden, um künftig klimaneutrale Mobilität und eine Fahrgastverdopplung
auf der Schiene erreichen zu können.
Auch am Klärwerk „Untere Ahr“ in Sinzig kommen wir vorbei. Alle vier Kläranlagen im Ahrtal waren in der Flutnacht betroffen. Während die Kläranlagen in Mayschoß und Alternahr völlig zerstört sind und vom Deutschen Roten Kreuz durch temporäre Anlagen ersetzt werden, wird die Anlage in Sinzig derzeit wieder aufgebaut. Es ist geplant, diese mit einer weiteren vierten Reinigungsstufe auszustatten.
Es ist etwas anderes vor Ort zu sein und von den Menschen die Erlebnisse der Flutnacht geschildert zu bekommen. Von einer Winzerfamilie, deren Haus komplett unter Wasser stand und die die Nacht auf dem Dach des Hauses verbringen musste. Es sind viele Lebenswerke, die in der einen Nacht zerstört wurden. Und gleichzeitig bringt der Zusammenhalt in der Region so viel positive Energie hervor. Mich beeindruckt der Optimismus vor Ort. Das wird auch wichtig bleiben, wenn die Bilder und Berichte aus den Medien verschwinden. Der Aufbau des Ahrtals wird uns noch Monate und Jahre beschäftigen und es wird wichtig sein, dass Politik hier Verantwortung für die Menschen übernimmt.
Vielen Dank an den GRÜNEN Kreisverband Ahrweiler, insbesondere an die Sprecherin Stefani Jürries, die das Treffen möglich gemacht hat und gerade vor Ort so viel Hilfe organisiert.